Dreamwalker unterwegs

Die Wanderung in der Eifel ist nun schon vier Wochen her. Vier Wochen voll rumsitzen, abwarten, und Zweifel, ob sich das bescheuerte Knie noch rechtzeitig erholt. Der Abflug ist in genau vier Tagen.

Natürlich ist das Knie schon viel besser geworden, die Schwellung zurück gegangen. Aber gerade bergab gehen und andere spezielle Bewegungen tuen noch weh. Ich habe Angst, dass die Entzündung, die gerade erst am verheilen ist, wieder aufflammt, sobald ich das Bein wieder richtig belaste. Schließlich beknie ich wortwörtlich den örtlichen Orthopäden und bekomme einen Sondertermin, jetzt kurz vor Ostern ein wahres Wunder. Das Ergebnis: eine schräge sitzende Kniescheibe, also hohe Entzündungsgefahr bei Überlastung, da dann zu wenig Muskeln vorhanden ist um bei zu viel Beanspruchung das Ganze gerade zu halten. Ich bekomme eine Bandage verordnet, ein riesiges Monstrum, und Physiotherapie. Davon kann ich genau eine Einheit nutzen, zu mehr ist keine Zeit, aber immerhin bekomme ich Übungen gezeigt, um in den verbleibenden 6 Tagen vor dem Loslauftermin meine Beine zu stärken. Aber zumindest habe ich einen Freispruch von Arzt: Ich kann loslaufen, soll es nur sehr sehr langsam angehen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er wirklich versteht, was ich mit „Langstreckenwanderung“ meine. Aber ich nehme es einfach mal so an, mache fleißig meine Beinübungen und hoffe auf das Beste.

Hoffentlich hilft die Bandage…

Ein zweites Großereignis für mich war ein Vorstellungsgespräch, was sich recht spontan in einer Klinik in Frankfurt ergeben hat. Das Gespräch läuft gut, ebenso das Hospitieren am Folgetag. Nach 2 Tagen Großstadt bin ich fix und fertig, aber habe meinen ersten Job nach der Uni, nach meinen Wunsch ab November. Kaum zu glauben! Natürlich heißt das noch einiges Organisatorisches, dutzende Ämter und Anträge die ich vor den Osterfeiertagen noch abhaken muss. Aber ich bin froh, nun schon was Festes für nach der Wanderung zu haben…

Was steht nun noch an die letzten 4 Tage? Ausrüstung zusammen suchen, Probe packen -und die letzten Tage mit den Annehmlichkeiten der Zivilisation zu genießen (Dusche! Gutes Essen!!), möglichst viel Zeit mit Freunden, der Familie und der weltbestesten Katze zu verbringen…

Bis kurz vor knapp, ja wirklich bis heute, waren da noch einige Fragezeichen, ob die Reise denn möglich ist wie geplant, es stand noch so viel an, war so viel Neues zu verdauen. Ob ich wirklich so laufen kann wie ich will, weiß ich zwar immer noch nicht sicher, aber es scheint nicht unmöglich, und das klingt erstmal gut genug. Nun kann ich mich endlich etwas entspannen, und mich drauf freuen: Denn es geht bald wieder los!